Heute liegt ein andstrengender Tag hinter uns. Begonnen haben wir ihn mit einem Frühstück in unserem Hotel. Man lernt nie aus, auch was das nordamerikanische Frühstück angeht. Beim Betreten des Frühstücksraumes hatten wir schon den Waffelgeruch bemerkt, allerdings nur das Waffeleisen rumstehen sehen. Wir nahmen an, dass die Waffeln von einem Angestellten zubereitet werden. Erst als nach einigen Minuten ein Junge sich aus einem Automaten Teig abfüllt und diesen in das Waffeleisen goss, begriffen wir, dass der Automat den Teig beinhaltete.

Unsere heutige Calgary Tour begannen wir auf dem Scotsman Hill Park. Als der Morgentau noch auf dem Gras glitzerte standen wir bereits auf der kleinen Aussichtsterasse mit Blick auf die Skyline. Weiter ging es zum Fort Calgary. Das heutige Museum steht an der Stelle wo einst die Truppen der Royal Canadian Mounted Police ihr Fort errichteten. Das Museum erzählt von der Geschichte Calgarys, dem Leben damals

anhand von ausgewählten Familien unterschiedlichster Herkunft, die Entwicklung seit die ersten Siedler hier herkamen, nachdem die Eisenbahnlinie auch nach Calgary führte. Besonders schön fanden wir die Gelegenheit einmal eine echte Uniform von damals anzuziehen mit Jacke, Mütze und Handschuhen.

In der Innenstadt setzten wir unsere Runde fort. Die Devonian Gardens, ein botanischer Garten im Dachgeschoss einer Mall, sind leider bis nächsten Herbst aufgrund von Umbauarbeiten geschlossen. Also liefen wr weiter den Stephen Avenue Walk entlang, einer Fußgängerzone mitten in der Innenstadt. Vorbei durch das Chinatown von Calgary, welches im Übrigen das 3. älteste des Landes ist gelangten wir zu Eau Claire Market, einer bekannten Einkaufmall. Gleich dahinter befindet sich die Prince Island inmitten des Bow Rivers. Dieser gepflegte Park bieten noch einmal Sicht auf die Skyline, allerdings von der Nordseite. Zu bemerken ist bei der Skyline, dass sich sehr viele KIräne in diesem Bild wiederfinden. Calgary ist eine aufstrebende Stadt, deren Boom sich weitestgehend nach dem Ölpreis richtet.
Auf dem Rückweg zum Auto kamen wir noch am Olympic Plaza vorbei. Hier fand 1988 während der Olympischen Winterspiele die Medailllenübergabe statt. Gleich nebenan befindet sicha auch die City Hall. Mit dem C-Train (Straßenbahn) fuhren wir wieder ein Stück stadteinwärts. Die Bahn ist im Innenstadtbereich soga kostenlos. Ansonsten ist die Stadt auch für Fußgänger sehr gut ausgelegt. Zum einen findet man erhöhte (ca. 50cm) Fußwege an den Straßenbahnen und die sogenannten Walkways. Man geht in einem Gebäude 1 Stockwerk hoch und auf dieser Ebene ist dieses Gebäude mit dem nächsten verbunden. So kann man sich fast durch die ganze Innenstadt bewegen ohne nass zu werden. Auf diesem Level befinden sich meist auch Geschäfte, so dass sich eine Stadt über der eigentlich Stadt gebildet hat. Nachteil bei der ganzen Sache ist natürlich die Orientierung, denn man muss zum einen den Verlauf des Gebäudes kennen und dann auch noch den richtigen Walkway wählen.
Gegen 13 Uhr verließen wir Calgary und machten uns auf den Weg zur Grenze in die USA.

Der Süden Albertas war wieder durch weite Landschaften geprägt: gelbschimmernde Prärie im Westen zeichneten sich schwach die Rocky Mountains ab und vor uns die lange Straße. Wir kamen durch kleine Ortschaften die schon fast verlassen wirkten. Bevor die Grenze überquerten machten wir noch einen Abstecher zum Head-smashed-in Buffallo Hill. An diesem Berg haben die Indianer der Plains die Büffel hinunter getrieben und in den Tod geschickten. Unten brauchte man die Büffel dann nur noch "zubereiten".
Der Grenzübertritt zu den USA, genauer gesagt in den Bundesstaat Montana, war problemlos und nachdem wir all unsere Fingerabrücke sowie 6 US$ pro Person da gelassen hatten, konnten wir unsere Reise fortsetzen. Gleich nach der Grenze liegt der Glacier National Park.
In diesem befindet sich die Going-to-the-Sun-Road, ihres Zeichens schönste Panoramastraße Nordamerikas. Leider war diese nur no0ch bis zum Logan Pass befahrbar, danach finden in der Off-Peak Season Bauarbeiten statt. Wir fuhren dennoch so weit wie möglich, in der Hoffnung neben der herrlichen Landschaft mit schneebedeckten Bergen, Seen und leicht bezuckerten weißen Tannen auch einen Bären zu sehen. Trotz einer kurzen Wanderungen haben wir keinen angetroffen.
Wir setzten unsere fahrt for, denn bis Butte war es doch noch ein ganzes Stückchen. Auch in Montana kamen wir erst meilenweit durch keine Ortschaft und wenn denn mal eine da war, so konnte man sich durchaus in das 19. Jahrhundert zurückversetzt fühlen. An einigen Orten scheint die Zeit fast stehengeblieben zu sein. Heute Nacht werden wir im Best Western Plaza Inn Butte übernachten.