Auch diese Nacht war relativ kurz. Zur Abwechslung mal nicht wegen des Zeitunterschiedes, sondern weil wir die Fähre um 8.30 Uhr bekommen wollten. Gestern Abend hatte die Dame an der Rezeption uns noch mitgeteilt, dass es ein sehr schönes Wochenende gewesen sei und wohl viele nach Vancouver island gekommen sind. Deshalb waren die Fähren gestern auch sehr voll und es sind nicht alle mitgenommen worden. Unsere Investition in eine Reservierung für die Überfahrt hat sich also gelohnt.
6.30 Uhr hieß es aufstehen, Sachen zusammenpacken und nach einem, für kanadische Verhältnisse ziemlich umfangreichem Frühstück (Süßkartoffeln, Rüherei, Würstchen, Schinken und Toast), machten wir uns in Richtung Fähre auf. Diese ist keine 5 Autominuten vom Hotel entfernt. Da man allerdings mindestens 45 min vor Abfahrt auch mit Reservierung seine Tickets haben musste, standen wir schon 7:45 Uhr vor der Fähre. Die Überfahrt vom Departure Bay in Nanaimo zum Horseshoe Bay bei Vancouver dauerte 1:45 min. Da es noch früh am Morgn war, erhoben sich die Berge des Festlandes vor uns in einem bläulich Schleier und auch Vancouver konnte man nur schemenhaftm anhand seiner Umrisse erahnen. Während der Fahrt sprach uns ein älterer Mann an, der uns u.a. etwas über die Geschichte von Vancouver Island erzählte.
Angefangen von den Engländern, die dieses Gebiet besiedelten, die Indianer ermoderten, dem Forbidden Plateau auf dem sich die Frauen und Kinder versteckten und von der 100 foot Flutwelle, die vor ca. 3 Jahren die Westküste der Insel heimgesucht hat.
Vom Horseshoe Bay ging es entlang der Küste nach West Vancouver mit Blick auf den Stanley Park. Mittlerweile war es 12 Uhr und über Vancouver hingen immernoch dichte Wolken. Wir traten nun unsere 8- stündige Reise nach Jasper im Staat Alberta an. Angefangen vom weiten grünen Farmland, führte uns unser Weg Richtung Norden in die Rocky Mountains. Die Fahrt führte uns teilweise durch das Nichts, meilenweit keine Stadt. Witzigerweise befinden sich die Hinweisschilder wann die nächste Tankstelle kommt erst hinter der letzten Tankstelle. Also lieber noch einmal umdrehen und 2-3 Meilen zurückfahren als im Nirgendwo ohne Benzin da stehen. Die Natur auf dieser Strecke ist recht abwechslungsreich: vom Nadelwälder, Laubwäldern, kurze Prärien, schroffe Berge bis hin zu kleinen Seen und sich an der Straße entlang schlängelnden Flüssen wurde uns alles geboten.
19:50 Uhr, nach ca. 855km, erreichten wir unser Hotel in Jasper. Naja nicht ganz, denn kurz vor Jasper übertritt man nicht nur die Grenze von British Columbia nach Alberta, sondern auch die Zeitgrenze zur Mountain Time, das heißt wir haben eine Stunde verloren und es war bereits 20:15 Uhr - wird wohl wieder eine kurze Nacht werden... Noch einmal zur Erinnerung: wir befinden uns nun für die nächsten Tage nur noch 8 Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeitzone.
Das Tonquin Inn wo wir heute übernachten werden, ist erst kürzlich renoviert worden. Da uns für die Hot Tubs im Garten dann das Wetter doch etwas zu frisch war (10°C um 21 Uhr), gingen wir in das Hallenbad, welches wir ganz für uns hatten. Neben einem Pool gibt es hier auch einen heißen Whirlpool.
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