Mittlerweile wundert es uns eigentlich schon nicht mehr, wenn wir um 7:30 Uhr hellwach sind. So konnten wir auch heute den Tag früh beginnen. Leider war das Wetter verregnet und bewölkt und so beschlossen wir in Jasper in einer Bäckerei zu frühstücken.
Auf der Maligne Lake Road ging es zunächst zum Medicine Lake. Faszinierend an diesem See ist,
dass er eigentlich keinen Abfluss hat, doch im Herbst das Wasser hier in den Karsthöhlen versickert, um erst Kilometer weiter wieder an die Oberfläche zu treten. Jetzt Ende September war der See schon sehr versickert und legte an manchen Stellen den Erboden frei. Wir folgten weiter der Straße um schließlich an den Maligne Lake zu kommen. Hier hatten wir bereits in Deutschland Tickets für eine Bootstour zur Spirit Island gebucht. Auf fast jedem Reiseführer Kandas ist diese charakteristische kleine Insel abgebildet. Leider regnete es immernoch als wir um 12 Uhr mittags unsere Tour antraten. Der Bootsguide versuchte uns allerdings das Wetter schön zu reden, außerdem hätten wir das Privileg mit dem kleinsten aller Boote zu fahren. Unsere Gruppe bestand nämlich nur aus 6 Leuten und wir fuhren mit dem Boot "Curly", welches man normalerweise nur chartern kann für CAD 1500. Während der Fahrt auf den See fing es dann auch noch an zu schneien - der erste Schnee für diesen Winter. Auf der Halbinsel angekommen war es zwar kalt, aber herrlich ruhig, die grünen Bäume und davor das türkise Wasser. In der Hauptsaison liegen hier 3 Schiffe à 56 Leute und wir waren hier zu sechst + Kapitän und Guide. Mittlerweile hatte es aufgehört zu schneien und die Wolkendecke lockerte etwas auf. Nach ca. 90 min kamen wir wieder am Ufer an. Diese Bootsfahrt wurde wirklich nicht umsonst als die schönste Kanadas ausgezeichnet. Auch wenn wir nur die bewölkte Ausführung zu sehen bekommen haben, hat sich der Ausflug wider Erwarten doch gelohnt.
Nächster Stopp war am Maligne Canyon. In dieser Kalksteinschlucht hat das Wasser sich tief eingegraben und Figuren geformt. Nach dieser kurzen Wanderung machten wir uns auf die Fahrt Richtung Süden nach Lake Louise. Die Straße ist bekannt als der Icefield Parkway (#93) und wird als schönste Gebirgsstraße Kanadas gelobt. Einen Abstecher machten wir zu den 23m hohen Athabasca Falls. Den nächsten Haltepunkt bildeten auch wieder Wasserfälle: die
Sunwapta Falls. Das Panorama prägten Stromschnellen und Wasserfälle. Entlang des Grates der Berge, vorbei an türkisen Bergseen, über mehrere Pässe (der höchste war an die 2400m) gelangten wir zum Athabasca Gletscher, teil des großen Columbia Icefieldes, der sein Wasser in 3 Ozeane schickte: Pazifik, Atlantik und Polarmeer. Auf dem Weg zum Athabasca Gletscher erinnern Jahrestafeln daran wie der Gletscher in den letzten Jahrzehnten abgetaut ist. Erschreckend wenn man betrachtet wo er 1982 war. Auf dem Gletscher selbst, war es sehr kalt Vor allem durch den Wind und der Höhenlage schmerzten die Ohren.
Kurz darauf überquerten wir die Grenze zum Banff Nationalpark. Gegen 18.50 Uhr kamen wir
nach 337km in Lake Louise an. Wir hatten kein Hotel reserviert, da uns die Preise im Internet doch etwas zu hoch erschienen. Mit dem Preisrahmen aus dem Internet begaben wir uns zum Lake Louise Inn und siehe da, bekamen auch ein Zimmer welches CAD 20 unter dem Internetpreis lag. Den Abschluss des Tages bildeten ein Abendessen im Hotelrestaurant.
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