Sonntag, 19. Juli 2009

Kairo und die Pyramiden von Giza (Ägypten)

Eine Mammut Tour stand heute vor uns. Bereits 5.30Uhr standen wir auf, um noch in Ruhe frühstücken zu können bevor wir um 7 Uhr uns zum Ausflug versammelten. Wir lagen bereits im Hafen von Port Said, eine durch den Handel wohlhabendere Stadt Afrikas die gleichzeitig am Eingang des Suez-Kanals liegt. Nachdem alle das Schiff verlassen hatten und endlich durch die Sicherheitskontrollen am Hafen waren, konnte unsere 4,5stündige Busfahrt beginnen. Eine Reiseleiterin erklärte uns zudem einige Hintergründe und Entstehungsgeschichten des ägyptischen Glaubens.

Der Verkehr in Kairo war zwar nicht übermäßig, dafür fehlte es allerdings an jeglichen Verkehrsregeln, Menschen die mitten auf der Fahrbahn liefen, Autos die die Kreuzung versperrten, dazwischen Pferdewägen, überladene Anhänger, herumliegender Müll oder Kamele. Wir fuhren auch am riesigen Friedhofsareal der Stadt Kairo vorbei. Diese wird auch die "Totenstadt" genannt. Die Geschichte dieser Stadt klingt interessant. Ursprünglich wurden die Familiengräber der reicheren Bevölkerung auf diesem Friedhof mit Zäunen eingegranzt. Über die Zeit hinweg fing man allerdings an kleine Häuser auf diese "Parzellen" zu setzen, die man unbewohnt ließ um eine Gedenkstätte zu haben. Über die letzten Jahrzehnte hinweg kamen viele Menschen der unteren Bevölkerungsschicht nach Kairo, ohne Geld und erst recht ohne eine Unterkunft in Kairo zu finden. Also besiedelten sie den Friedhof und dessen Häuschen. Wer sich nun fragt warum die Familien dieser Gräber die Besedlung zuließen, sollte wissen dass es in Kairo üblich war, dass sich die Medizinstudenten frische Leichen aus diesen Gräbern klauten um an ihnen zu üben. die Familien sahen also die Obdachlosen in ihren Häusern als unbezahlte Grabwächter. Mittlerweile leben auf diesem Friedhof 200.000 Menschen und man hat sogar eine Schule in dieser Gegend eingerichtet.

Gegen Mittag kamen wir an der Alabaster-Moschee Mohammed Ali – nicht zu verwechseln mit dem Boxer – an. Allem Anschein nach ist diese Moschee größtenteils für die Touristen gedacht. Wir mussten ebenfalls unsere Schuhe ausziehen um über die Gebetsteppiche zu laufen. Vom Panoramaplatz vor der Moschee hatte man Ausblick auf das diesige Kairo. Bereits in „1001 Nacht“ soll es wohl angeblich geheißen haben „Wer Kairo nicht gesehen hat, hat die Welt nicht gesehen“. Die Welt scheint sich wohl weiterentwickelt zu haben und mir fallen auf Anhieb viele Städte ein, die bei Weitem einen schöneren Anblick bieten als diese mit 17Mio Einwohnern größte Metropole Afrikas.

Weiter ging unsere Fahrt zum Nil, wo eine Flusskreuzfahrt mit Mittagessen geplant war. Das Essen war in Ordnung (frittierte Kartoffeln, Hackbällchen, Nudeln) und Wasser. Nebenbei traten eine Band auf die einheimische Musik spielte, eine Bauchtänzerin und ein Mann der sich um die eigene Achse drehte und sein Kostüm herumwirbelte. Leider war die Musik total übersteuerte und ging einem nach kurzer Zeit einfach nur noch auf die Ohren. Glücklicherweise konnte man dem entfliehen, in dem man auf das obere Deck ging und die Aussicht vom Nil und Kairo nutzte. Nach 90 min legten wir wieder an und mit dem Bus ging es Richtung der Pyramiden von Giza.

Hier am Rande der Sahara, herrschte drückende Hitze (es waren wohl 40°C), kein Windchen schien sich zu regen und der Sand staubte bei jedem Schritt. Wir marschierten einmal um die Cheops Pyramide herum, wurden an jeder Ecke von Sicherheitswächtern angesprochen, die für jeden kleinen Fototipp Geld haben wollten. Nächster Fotostopp war das Panorama West-Plateau. Hier hatte man alle 3 Pyramiden im Blick und abschließend ging es zur Sphinx. Mittlerweile hatten wir 42°C im Schatten und wir versuchten so schnell wie möglich wieder in den klimatisierten Bus zu kommen.

Der letzte Stopp war im Papyrus Institut, wo man uns kurz die Herstellung des Papyrus erklärte und Bilder kaufen konnte. Gegen 17.15Uhr machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Schiff, wo wir 20.30 Uhr endlich wieder ankamen. Nach dem Abendbrot liefen wir 22Uhr aus Port Said aus, es waren immer noch 27°C und die Haut fühlte sich an als hätte man gerade geduscht und vergessen sich abzutrocknen.

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